Die Architektur der BUNTWEBEREI

Tradition und Moderne - zusammengefügt zu etwas Neuem

Identität und Geschichte

Ein Quartier ist die wichtigste Ordnungseinheit der europäischen Stadt, weil sich die Menschen in dieser noch überschaubaren Einheit meist noch persönlich kennen und einen gewissen gemeinsamen Hintergrund teilen. Dadurch entstehen Gemeinschaftsgefühl und Identität.

Die Architektur der BUNTWEBEREI greift die Identität und die Geschichte des Ortes auf und transferiert sie in mehrere Ebenen. So erinnert nicht nur ein Wasserlauf anstelle des ehemaligen Mühlkanals an die industrielle Nutzung. Der Gesamtcharakter der Außen- und Innenräume folgt dieser Idee. Die rauen Ziegelfassaden, Sichtbetonelemente und gebrauchtes Granitpflaster stehen im spannungsvollen Kontrast zu modernen Verglasungen und mattierten Metalloberflächen.

Aufenthaltsqualität mit städtischem Flair

Das Ensemble bezieht sich auf die vorgefundene Längsstruktur entlang des Mühlkanals der ehemaligen Buntweberei Wurster auf diesem Grundstück. Zwischen zwei Gebäudereihen bildet sich ein klar gefasster öffentlicher Raum, der frei von motorisiertem Individualverkehr sein wird.

Am östlichen Zugang überspannt ein textiles Segel diesen Raum und bildet eine Tor-Situation. Von hier aus erstreckt sich die Esplanade bis zu einem multifunktionalen Quartiersplatz nach Westen, an dem ausreichend Stellplätze zur Verfügung stehen und Veranstaltungen stattfinden können. Die Esplanade wird durch vielfältige Nutzungen, wie Büro- und Handwerkerarbeitsplätze, das Hotel LOOM mit Konferenzbereich und ein Fitnessstudio belebt und durch Gastronomie und die Event-Location KESSELHAUS aufgewertet. Zusammen mit einer anspruchsvollen Bepflanzung und Beleuchtung wird eine attraktive Aufenthaltsqualität mit städtischem Flair geschaffen.

Vielfalt und Struktur

Die Gestaltung der Fassaden soll mit der Vielfältigkeit der Nutzungen korrespondieren und gleichzeitig ein stimmiges Gesamtensemble bilden. Als roter Faden dient ein durchgehendes Farb- und Materialkonzept in einem warmtönigen Industrial-Look als auch das Spiel mit Struktur und architektonischem Raster. So spiegeln die Neubauten stets ihr konstruktives Raster in der strengen Reihung von Fenstern oder sonstigen Fassadenelementen wider und strahlen bei aller Unterschiedlichkeit der einzelnen Gebäude ein gemeinsames Ordnungsbestreben aus.

Highlight der Anlage ist die Skybar auf dem Hotelbaukörper. Sie schiebt sich im sechsten Geschoss als Glaskubus über die Gebäudekanten hinaus. Damit möchte sie auf sich aufmerksam machen und als architektonische Geste Bezug auf den schönen Ausblick in die Ferne zur Schwäbischen Alb nehmen.

Ein neues Stadtquartier für Eislingen

Zwischen dem neuen städtebaulichen Hochpunkt des Hotels und dem wiederbelebten KESSELHAUS entsteht ein neues Stadtquartier in Eislingen, das sich aufgrund des heterogenen industriellen Umfeldes eher nach innen orientiert, jedoch wirtschaftlich, kulturell und architektonisch positiv in seine Umgebung ausstrahlen wird.

Architekten Krummlauf, Teske, Happold